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Hitler wird neuer Parteivorsitzender der NSDAP
Adolf Hitler wird in München der neue Chef der NSDAP. Sein Vorgänger Anton Drexler hatte 1919 die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) gegründet, die 1920 ihren Namen in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) änderte. Die Namensänderung wurde als großer Festakt dargestellt, um die NS-Bewegung bekannter zu machen. -
„Bierhallenputsch“/Hitlerputsch
Der Bierhallenputsch war ein Versuch von Adolf Hitler und seiner Partei, der NSDAP, in München die Macht zu übernehmen und die Regierung zu stürzen.
Doch der Plan scheiterte und der Putsch wurde schnell niedergeschlagen. Hitler wurde verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Der Putsch war zwar ein Fehlschlag, machte Hitler aber in ganz Deutschland bekannt. In Haft schreibt er „Mein Kampf“ und nur wenige Monate nach Verhaftung kommt er frei. -
Zerstörung der Demokratie
Nach der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes, begannen die Nazis die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen umzugestalten. Dieser Prozess wird auch „Gleichschaltung“ genannt. Sie verboten Parteien und Gewerkschaften, entließen jüdische und politische Gegner:innen aus dem öffentlichen Dienst und passten alle Institutionen ihrem System an. Auch die Pressefreiheit wurde eingeschränkt. Die NSDAP wurde zur einzigen erlaubten Partei, und Hitler hatte die alleinige Macht im Staat. -
Hitler wird Reichskanzler
Bei den deutschen Wahlen im November 1932 erhielt die NSDAP 33% der Stimmen, mehr als jede andere Partei. Der deutsche Reichspräsident Paul von Hindenburg ernannte daraufhin Adolf Hitler, den Führer der NSDAP, zum neuen Reichskanzler. Konservative Politiker glaubten, sie könnten Hitler und seine Anhänger:innen kontrollieren. -
Reichstagsbrandverordnung
In der Nacht vom 27. Februar brannte der Reichstag, das deutsche Parlamentsgebäude, durch Brandstiftung. Am nächsten Tag erließ der Reichspräsident Paul von Hindenburg die „Reichstagsbrandverordnung“ und erklärte damit den Notstand.
Mit der Unterstützung der Nationalsozialisten wurden wichtige Rechte wie Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und das Recht auf Versammlungen aufgehoben. Die Regierung konnte politische Gegner ohne Grund verhaften, Parteien verbieten und Zeitungen zensieren. -
Konzentrationslager Dachau wird eröffnet
Dachau war das erste Konzentrationslager, das von den Nationalsozialisten eingerichtet wurde. Ursprünglich war es dazu gedacht, politische Gegner des neuen Regimes einzusperren.
Ende 1933 waren in Dachau bereits 4.800 Menschen inhaftiert. Fast alle wurden aus politischen Gründen festgehalten: weil sie Sozialisten, Kommunisten, Mitglieder der SPD (Sozialistischen Partei Deutschlands) oder Befürworter von Gewerkschaften waren. -
Ermächtigungsgesetz
Der Reichstag (das deutsche Parlament) stimmte für das Ermächtigungsgesetz. Dieses erlaubte es Hitler, ohne Parlament Gesetze zu erlassen. Nur die Abgeordneten der SPD stimmten dagegen, während die Abgeordneten der KPD (Kommunistischen Partei Deutschland) seit 8. März ausgeschlossen waren. Die Nazis setzten Drohungen ein, um die Mehrheit zu sichern. Das Gesetz bildete die Grundlage der NS-Diktatur bis 1945. -
Jüdischer „Geschäftsboykott“
Von Angehörigen der NSDAP wurde ein Boykott jüdischer Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte ausgerufen. SA- und SS-Mitglieder hinderten Kunden mit Gewalt am Betreten. Der Boykott brachte nicht den erhofften Erfolg und wurde abgebrochen. Trotzdem gilt der sogenannte „Judenboykott“ als Beginn der öffentlichen Verfolgung der jüdischen Bevölkerung. -
Die Bücherverbrennungen
Pro-nationalsozialistische Studierende in ganz Deutschland verbrannten Tausende Bücher aus Schul-, öffentlichen und privaten Bibliotheken. Sie trugen Fackeln und zogen durch die Straßen.
Die Studierenden zerstörten Bücher, die sie als „undeutsch“ bezeichneten – darunter Werke mit kritischen Ideen gegen die Nazis oder Bücher von jüdischen Autor:innen, z.B. Sigmund Freud, Helen Keller, Ernest Hemingway und Erich Maria Remarque. -
Hitler wird Führer
Als der deutsche Reichspräsident Paul von Hindenburg im Alter von 86 Jahren starb, wurde Hitler mit Unterstützung des Militärs zusätzlich zu seinem Amt als Reichskanzler auch Präsident von Deutschland. Am 19. August 1934 schaffte Hitler das Amt des Präsidenten ab und erklärte sich zum „Führer“, dem obersten Herrscher Deutschlands. Von da an gab es keine Grenzen mehr für seine Macht. Deutschland wurde eine vollständige Diktatur. -
Die Nürnberger Gesetze
Die Nürnberger Gesetze legten fest, wer als „deutsch“ und wer als „jüdisch“ galt. Jüd:innen wurden nicht als religiöse oder kulturelle Gemeinschaft angesehen, sondern als „Rasse“, basierend auf ihrer Abstammung. Durch diese Gesetze verloren Juden ihre Staatsbürgerschaft und damit alle Rechte (z.B. Wahlrecht). Die Gesetze bildeten die Grundlage für die systematische Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung. -
„Anschluss“ Österreichs
Deutsche Truppen marschierten in Österreich ein, und das Land wurde an Deutschland angeschlossen und Teil des „Dritten Reichs“. Dieses Ereignis nennt man den „Anschluss“.
Viele Österreicher unterstützten den Anschluss und begrüßten Hitler begeistert in Wien. Die etwa 185.000 Jüd:innen in Österreich wurden sofort den antisemitischen Gesetzen des Dritten Reichs unterworfen und verfolgt. -
„Reichspogromnacht“
In der sogenannten Reichspogromnacht begannen im NS-Reich direkte und gezielte Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung. Es war der Beginn der systematischen Verfolgung und Vernichtung des europäischen Judentums, dem Holocaust. In dieser Nacht wurden jüdische Geschäfte geplündert und zerstört, Synagogen wurden niedergebrannt. Die Polizei griff nicht ein. In dieser Nacht starben mehr als tausend Jüd:innen. 30.000 Menschen wurden verhaftet und verschleppt. -
Deutschland überfällt Polen
Deutschland begann mit dem Überfall auf Polen den Krieg. Unter einem Vorwand griff Hitler dieses Nachbarland an, Polens Hauptstadt Warschau wurde schwer bombardiert und ergab sich am 27. September.
Deutschland war mit Italien und Japan („Achsenmächte“) verbündet. Großbritannien, Frankreich, die Sowjetunion und die USA („Alliierte“) erklärten Deutschland zwei Tage nach dem Überfall den Krieg.