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Der Siegberg mit der pfalzgräflichen Burg kommt in den Besitz Annos.
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Als der Kölner Erzbischof Anno II. (1056 - 1075) den Berg im Kampf mit dem Grafen Heinrich in seine Hand bekam, gründet er dort nach 1060 eine Benediktinerabtei. Dazu holte er Mönche aus St. Maximin in Trier. Als der Erzbischof dann aber im Jahre 1068 nach Norditalien kam, brachte er aus der Abtei Fruttuaria Mönche mit nach Siegburg, die zur damals hochberühmten Reformgruppe von Cluny in Frankreich gehörten. Es war das Verdienst des Kölner Erzbischofs, dieser mönchischen Reformbewegung in Deut
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Verleihung von Zoll-, Markt- und Münzrecht.
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Ausdehnung: Holland, Norddeutschland, Westfalen, Thüringen, Bayern und Österreich
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Erzbishof Anno ersetzt den Gründungskonvent durch Mönche aus dem eluniazensischen Reformkloster Fruttuaria.
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Der erste Abt Erpho († 1076) war sicher ein großartiger Organisator, eine Fähigkeit, die zur Errichtung der weitentfernt gelegenen Neugründungen beitrug.
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Zu Beginn des 12. Jh. begann man mit der Festigung der Siegburger Besitzverhältnisse durch die Errichtung von Propsteien, meist auf den Liegenschaften, die Anno dem Kloster geschenkt hatte. Diese waren zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Siegburger Mutterabtei von höchster Bedeutung, zumal in Siegburg selbst wegen der Kleinstadt am Fuße des Berges und der Höhenlage des Klosters eine größere Landwirtschaft vor Ort ausgeschlossen war.
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Abt Reginhard († 1105) war ein Mann des Geistes, der eine Vita Annonis, eine Lebensbeschreibung des Gründererzbischofs, verfasste. Das berühmte Annolied hat er, wenn nicht selbst gedichtet, so doch wenigstens angeregt.
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Es folgen: Hirzenach (1110), Remagen (ca. 1112), Fürstenberg (1117), Zülpich (1121), Millen (1121) und Overath (1256)
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Der dritte Abt Kuno schließlich war wohl der bedeutendste der gesamten Abteigeschichte. Unter ihm wuchs die Zahl der Mönche auf 120. Er errichtete nach 1110 die ersten Propsteien und 1124 das Frauenkloster Nonnenwerth auf der Rheininsel zwischen Honnef und Rolandseck.
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Romreise. Bemühen um Annos Heiligsprechung. Auftrag für den Annoschrein.
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Am Ende des 12. Jh. erstrahlte die Abtei noch einmal von der machtvollen Größe ihres Gründers, als dieser am 29. April 1183 von zwei römischen Legaten in der Abteikirche heiliggesprochen wurde.
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1403 kommt es aufgrund einer Neubesetzung der Vogtstelle zu einem Krieg zwischen Abtei und Stadt, wobei Teile der Stadt in Brand geschossen wurden.
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Zerstörungen in Stadt und Abtei
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Seit 1504 ist die Herstellung des Abteilikörs dokumentiert, der ab 1952 wieder in der Abtei produziert wurde.
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1512 wurde der Abtei nach langem Rechtsstreit die Reichsunmittelbarkeit zuerkannt.
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1576 weist der Abt Gottfried von Eyll alle evangelischen Bürger aus der Stadt,
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1593/94 lässt der Abt Wilhelm von Hochkirchen in Siegburg eine Lateinschule gründen.
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Archiv und Abteischatz werden nach Köln gebracht
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Für Siegburg wird man jedoch festhalten dürfen, dass in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg wissenschaftlich, musikalisch wie literarisch Bedeutendes geschaffen wurde und zum Teil auf hohem Niveau stand, nicht zuletzt, wenn man an die bewundernswerten Kompositionen der Patres oder ihrer musikalisch gebildeten Angestellten denkt.
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Siegburg wird bergische Unterherrschaft
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Durch den Reichsdeputationshauptschluss wurde 1803 die Anordnung Napoleons zur Aufhebung der Klöster umgesetzt.
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So vollzog sich auch in Siegburg die Säkularisation. Abt Johann Speyart von Woerden und seine Mitbrüder schickte man in Pension.
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Verhandlungen um Wiederbesiedelung durch Benediktinermönche.
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1914 begann ein neues Kapitel der benediktinischen Mönchsgeschichte in den Räumen der alten Abtei. Mönche aus dem niederländischen Merkelbeeck kamen nach langwierigen Verhandlungen mit der Regierung in Berlin nach Siegburg. Der Start zu einem klösterlichen Neuanfang entwickelte sich nur schwer, weil große Teile der Klostergebäude mit Beginn des Ersten Weltkriegs als Lazarett für die Verwundeten der Westfront eingerichtet wurden. Nach dem Krieg waren marokkanische Soldaten in der Abtei untergebr
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Die Gebeine Reginhards wurden 1934 bei Restaurationsarbeiten im Turm der Klosterkirche gefunden, unverwechselbar echt wegen einer Bleiplatte, auf der der Name des Abtes steht: „Reginhardus abbas secundus“. In der Hand des Toten befand sich ein Silberkelch mit Patene.
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Als 1940 deutsche Truppen an der Westfront gegen die Nachbarstaaten Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande einmarschierten, übernahm das Militär große Teile der Abtei als Lazarett, um die Verwundeten aufzunehmen und ärztlich zu betreuen.
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Nach dem Einmarsch der alliierten Truppen kehrten die Mönche in ihre Abtei zurück und versuchten bald, unter den widrigsten Umständen in einer zerstörten Abtei die Ordnung des benediktinischen Mönchslebens wieder aufzunehmen.
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1948 wurde von Bekannten und Wohltätern der Abtei der „Verein der Freunde und Förderer“ gegründet, der in verschiedenen Bereichen von Kirche und Kloster zur Finanzierung beigetragen hat.
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Der Aufbau von Abtei und Kirche dauerte insgesamt fast zwanzig Jahre. 1970 begann man dann mit der notwendigen Restaurierung der äußeren Stützmauern; diese waren nicht nur durch Kriegseinwirkung in ihrer Stabilität geschwächt, sondern auch durch den Zahn der Zeit in der Substanz angegriffen – nicht zuletzt, weil fast alle Gebäude der Abtei aus dem berühmten Siegburger „Gold“ geschaffen sind. Darunter verstehen die Eingeweihten den sogenannten „Wolsdorfer Brocken“, einen Stein, der an den Wolsb
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